Energiewertstrom-Analyse

1. Mobile Messung der Leistungsaufnahme

Mit der Energiewertstrom-Analyse werden die Produktionsprozesse mit allen relevanten Material- und Informationsflüssen erfasst und mit einer übersichtlichen Darstellung visualisiert. Ergänzend zur normalen Wertstromanalyse wird dabei der Energieverbrauch jedes Prozessschrittes mit aufgenommen. Die detaillierten, produktionsabhängigen Strom- und Energieverbräuche werden unter Zuhilfenahme mobiler Messgeräte vor Ort festgestellt; Investitionen in neue Messtechnik bleiben daher überschaubar. Die so erreichte Transparenz über den prozessbezogenen Energieverbrauch dient der Identifikation von "Energiefressern" und dem Erkennen von Optimierungspotentialen.

Die mit mobilen Meßgeräten generierten Leistungskurven veranschaulichen sehr gut den Zusammenhang zwischen Prozessablauf und Energieverbrauch. So erkennt man bei der Betrachtung mehrerer Arbeitszyklen eines Roboters (siehe Abbildung) unmittelbar an den ebenen Plateaus der Leistungsaufnahme die Energieverschwendung durch aktives Halten in Position, was durch eine Bremse leicht vermeidbar wäre.

2. Kundentakt als Referenzwert im Energiewertstrom

Wesentliches Merkmal der Energiewertstrom-Analyse ist, dass die ermittelten Energieverbräuche in Relation zur aus dem Kundenbedarf abgeleiteten Leistungsanforderung an die Produktion gesetzt werden. Dazu wird durch einfache Division der verfügbaren Betriebszeit durch den Kundenbedarf der Kundentakt (KT) ermittelt, der dann die Bezugsgröße zur Bewertung des Energieverbrauchs in der Produktion ist.

Sind die Prozessleistungen höher als der zu erreichende Kundentakt, die jeweilige Zykluszeit (ZZ) des Produktionsprozesses also niedriger, dann liegt in der Zeitdifferenz Energieverschwendung vor, die durch denn unvermeidlichen Verbrauch in Betriebsbereitschaft bedingt ist.